3 Kommentare
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Avatar von Winston

"Die gemähte und zerkleinerte Gründüngung bringt Nährstoffe in den Boden, so das sich Humus aufbauen kann."

Das wird gängig so gelehrt und ist zu einem Teil natürlich auch so. Die organische Materie aus der Gründüngung wird aber in der Regel vollständig abgebaut, vom Bodenleben also "aufgefuttert". Viel wichtiger für den *Humusaufbau* ist, was passiert, während die Pflanzen noch wachsen! Liquid carbon pathway wäre ein Stichwort dazu.

Es geht darum, dass lebende Wurzeln eine Symbiose mit den Bodenlebewesen eingehen, die Pflanzen pumpen Kohlenstoffe in den Boden, das Bodenleben gibt den Pflanzen Wasser und Nährstoffe im Austausch. Durch die Wurzelexsudate wird Dauerhumus aufgebaut. Er zersetzt sich nicht wieder, wie die Überreste der Gründüngung, sondern bleibt dauerhaft, weil der Kohlenstoff in eine stabile Form umgewandelt wurde.

Auch deshalb pflanzt Dein Landsmann Ernst Götzsch (Syntropische Landwirtschaft) möglichst viele Pflanzen dicht zusammen. Unbedeckte Böden und Monokulturen bedeuten Humusabbau.

Aber: die regenerativen Bauern machen viel, sehr viel richtig! (Ich möchte es nicht kleinreden. Mein Einwand galt nur dem Humusaufbau.) Wenn alle so wirtschaften würden, wären nicht nur unsere Nahrungsmittel wieder gesünder, sondern auch unser Lebensumfeld.

Natürlich hilft die Gründüngung dem Boden auch deshalb, weil sie die Zeit, in der lebende Pflanzen den Boden durchwurzeln und versorgen, verlängert - während ohne Gründüngung Brache und Humusverlust angesagt wäre.

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Avatar von Jürg Vollmer

Danke für Deine Ergänzung. Die Reportage ist aber für Nicht-Landwirte schon komplex genug ;-) wenn ich noch die «Tauschbörse zwischen Pflanzen und Bodenleben» mkit reingenommen hätte, wäre es schlicht zuviel des Guten gewesen.

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Avatar von Winston

Bitte entschuldige, bei dem Thema geht die Leidenschaft mit mir durch 😊

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